Als einstiger Skirennläufer hat Marco Kainhuber, Gründer der Unternehmensgruppe Compleet, Speed zwangsläufig im Blut. Und auf Speed drängt der erfolgreiche Bayer auch bei Recruitingprozessen in Firmen. Nicht zuletzt aufgrund von Corona entwickelt sich die Arbeitswelt gerade in einem atemberaubenden Tempo fort. Wo der Zug möglicherweise hingehen wird und wie sich Unternehmen für die Zukunft wappnen können, darüber haben wir uns mit dem Tech-Unternehmer ausführlich unterhalten.
In die Zukunft unserer Arbeitswelt vermag auch Marco Kainhuber nicht zu schauen. Doch auf diese Aussage lässt er sich festnageln: Die klassische Stellenanzeige „wird nie aussterben“. Damit steht der Bayer freilich unter Experten und Expertinnen nicht alleine da. Damit wird die Stellenanzeige vermutlich eine der wenigen Konstanten im Recruitingprozess und dem Workforcemanagement bleiben. Denn wenn man Kainhuber zuhört, beschleicht einen das Gefühl, dass in diesem Bereich schon sehr bald nichts mehr so sein wird, wie man es kennt.
Marco Kainhuber ist keiner, den der Fortschritt Angstschweiß auf die Stirn treibt. Vielmehr geht er die unvermeidbaren Veränderungen des Marktes mit einer Mischung aus Sportsgeist und Pragmatismus an. Als langjähriger Stratege von digitalen Recruitingsprozessen hat er ein Gespür für Trends entwickelt. „Es gibt wahrscheinlich nur wenige Märkte, die sich der Art dynamisch entwickeln wie der des Personalmanagments“, sagt Marco Kainhuber. Dass der klassische Angebotsmarkt bereits seit Jahren Vergangenheit ist, dürfte auch dem schläfrigsten Personaler inzwischen aufgefallen sein. Die Situation habe sich völlig verändert, so der Unternehmer, „heute haben Bewerber deutlich mehr Verhandlungsmacht“. Und somit müssten sich Recruiter etwas einfallen lassen, um High Potentials in ihre Unternehmen zu locken. „Die Arbeitgebermarke spielt plötzlich eine Rolle, die digitalen Prozesse.“ Auch das Rollenbild des Recruiters selbst habe sich gewandelt, weg vom „eher administrativen Menschen und...