Sie haben in ihren Unternehmen Innovationen für Recruiting und Employer Branding angestoßen und ein Zeichen gesetzt. Sie inspirieren den Markt durch Beiträge in Social Media oder im Rahmen von Kongressen und Konferenzen. Sie stoßen Initiativen an, die die Branche zusammenbringen, und geben wichtige Anregungen. Das TALENTpro-Magazin hat die HR-Szene durchforstet, um Impulsgeber:innen zu identifizieren und für ihr Engagement zu würdigen.

Otto, Vorständin Service & HR
© Katy Roewer Otto
Wenn es um Vereinbarkeit von Top-Management und Familie geht, denkt man vermutlich zuerst an sie. Roewer übt ihren Job in Teilzeit aus. Nicht leicht, wenn man Chefin von mehreren tausend Menschen ist und zu gewissen Zeiten nicht im Büro anwesend sein kann. Denn üblicherweise gilt ja im Vorstandsbereich die ungeschriebene Regel, 40 Stunden pro Woche offiziell zu arbeiten und weitere 40, um den Posten komplett auszufüllen. Das ist bei Roewer mit der 80-Prozent-Stelle sicher anders. Früh ins Büro kommen, viele Meetings und Dienstreisen absolvieren und abends als letzte gehen, das klappt nicht, wenn man gleichzeitig praktizierende Mutter sein möchte. Roewer wollte zeigen, dass eine solche verantwortungsvolle Rolle auch in diesem Arbeitszeitmodell machbar ist und genug Zeit bleibt, ihre Themen Future Work, Vielfalt, Gleichberechtigung und Frauen in Führung voranzubringen. Das schafft sie, auch wenn sie anfangs bestimmt gegen einige Widerstände kämpfen musste.

VW, e-Commerce Rollout-Manager
Front End Applications ©Helmut Krein
Böhm hat bei Volkswagen seit April einen neuen Job, aber seinem Thema Active Sourcing bleibt er trotzdem treu. Er steht für das Thema wie kaum ein Zweiter, er nennt sich selbst Sourcinguwe. Böhm transportiert das Thema stark auf LinkedIn und auch auf seinem eigenen Blog. Dort formuliert der Experte Schlagzeilen wie diese: „Vergiss den Fachkräftemangel und werde zum #TopSourcer“. Außerdem hat er ein SourcingCafé gegründet, wo man sich frei anmelden kann. Zudem hat Böhm Anfang des Jahres eine digitale Lernplattform als Startup gegründet, auf der Interessierte erfahren, wie man Talente identifiziert und für sein Unternehmen gewinnt. Was ihn von vielen anderen HR-Spezialist:innen unterscheidet – Böhm ist Quereinsteiger im Personalwesen. Er kommt aus dem Tech-Bereich, hat unter anderem als SAP-Berater gearbeitet. So wurde er zum Tech-Sourcer, das fehlende Fachwissen hat er sich draufgesattelt. Er ist somit eigentlich der, den er selbst suchen würde.

Deutsche Bahn, Head of Talent Acquisition Global Executive Search &
Graduates / Diversityrecruiting
© Franziska Manck, Deutsche Bahn
Sie ist sicherlich einer der Gründe dafür, warum in der Branche immer wieder zu hören ist: „HR, das kann die Deutsche Bahn“. Franziska Manck gilt als Herzblutpersonalerin. Sie ist Treiberin von diversen Projekten und Kampagnen, um Frauen sichtbarer zu machen und das Diversityrecruiting mit Leben zu füllen. Darunter auch die Kampagne #wirsindin, die DB-Mitarbeiterinnen als Role Models intern und extern sichtbar macht. Oder der DB Weltfrauenmonat, bei dem sich die DB bei Frauen beworben und als „Deutschlands größte Bewerbung“ für Aufmerksamkeit gesorgt hat. So wurde zum Beispiel der „Female ICE“, ein extra gebrandeter Zug, der von München nach Berlin fuhr, vom Netzwerk „Frauen bei der Bahn“ initiiert, um mehr DB-Frauen und ihre Jobs sichtbar...